Ganz im Sinne von Open Science wird seit kurzem eine der wichtigsten Ressourcen des Bibliothekswesens mittels CC-Lizenz ein Stück weit befreit:
Die “Dewey-Dezimalklassifikation” (DDC) dient seit dem 19. Jahrhundert, vor allem im englischsprachigen Raum, zur inhaltlichen Erschließung von Texten und gibt in amerikanischen Bibliotheken auch häufig die Regalsortierung vor. Die deutsche Übersetzung der DDC wird über die Verwendung durch die Deutsche Nationalbibliothek immer mehr zum Standard auch für die hiesige Bibliothekslandschaft. Sie ist nun allgemein unter CC-BY-NC-ND 3.0 unported verfügbar. Das zielt darauf ab, mehr Institutionen direkten Zugriff auf alle Ebenen der DDC zu gewähren. In der Pressemitteilung der DNB heißt es dazu:
Die deutsche Fassung der DDC in MelvilSearch kann ab sofort für nicht-kommerzielle Zwecke frei genutzt und weitergegeben werden unter der Voraussetzung, dass OCLC als Rechteinhaber genannt und die Daten nicht inhaltlich bearbeitet oder verändert werden. Damit wird es zum Beispiel erstmals möglich, uneingeschränkt Notationen und Klassenbenennungen gemeinsam – auch in eigenen (Web-)Anwendungen – anzuzeigen.
Bisher war dies lediglich für die ersten drei Ebenen der DDC möglich. Das bedeutete, dass ohne Lizenz nur die obersten 1000 Klassen vollständig nutzbar waren. Je genauer aber klassifiziert werden soll, desto mehr Unterklassen werden gebraucht (was dann letztlich lange Zahlenreihen ergibt, die durch Punkte unterbrochen sind und daher ein wenig an IP-Adressen erinnern).
Dr. Heidrun Alex von der DNB teilte uns dazu weiter mit:
Ab der 4. Ebene war es nur möglich, entweder die Notation oder die Klassenbenennung anzuzeigen. Diese Einschränkung galt generell, also unabhängig davon, ob die Institution, die die DDC nutzt, kommerziell oder nicht kommerziell ist. Sie gilt auch weiterhin für die englische Ausgabe und für alle Übersetzungen, außer für die deutsche. Mit dem neuen Lizenzvertrag für die DDC Deutsch wird diese Einschränkung erstmals aufgehoben (und auf längere Sicht sind weitere Schritte zu erwarten!). Bei den nicht-kommerziellen Nutzern ist vorrangig an Kultur-, Forschungs- und Bildungseinrichtungen gedacht. Als Beispiel sind die ViFas im Rahmen von vascoda zu nennen.
Weitere Informationen zu Klassifikationen gibt es natürlich auch in der Wikipedia.
isher war dies lediglich für die ersten drei Ebenen der DDC möglich. Das bedeutete, dass ohne Lizenz nur die obersten 1000 Klassen vollständig nutzbar waren. Je genauer aber klassifiziert werden soll, desto mehr Unterklassen werden gebraucht (was dann letztlich lange Zahlenreihen ergibt, die durch Punkte unterbrochen sind und daher ein wenig an IP-Adressen erinnern).