Es gibt inzwischen eine ganze Reihe von Filmprojekten, die freie Lizenzen nutzen, aber dieses hier dürfte doch eines der besonderen Art sein:
Der Film Blade Runner von 1982 ist zweifellos ein absoluter Sci-Fi-Klassiker. Und dass der Erfolg von Filmen gerne mal mit Sequels oder Prequels in die Länge gezogen wird, ist auch nichts Neues. Ridley Scott und sein Bruder Tony gehen mit ihrer Produktionsfirma RSA allerdings einen ganz neuen Weg. Zusammen mit dem Studio Ag8 wollen sie die Fangemeinde von Blade Runner durch das Projekt Purefold dazu animieren, eigene Kurzgeschichten zu erdenken, die rund um den Hauptplot des Films spielen könnten. Sie nennen das Geschäftsmodell “Online-Franchise”. Ein herkömmlicher Prequel soll aber nicht dabei rauskommen. Die besten Plots sollen von der RSA-Tochter Scott Free filmisch umgesetzt und als Web-Serie mit Folgen von 5 – 10 Minuten Länge irgendwann Ende 2009 veröffentlicht werden. Dabei sollen alle Ergebnisse unter CC-BY-SA 3.0 lizenziert werden, um eine nie dagewesene Nutzungsfreiheit zu erreichen (und wohl auch, um nicht in den Verdacht zu geraten, man wolle die Kreativität der Crowd einseitig ausnutzen).
Spannend wird vor allem sein, ob Hollywood es schaffen wird, sich auf diese Weise in die Rahmenbedingungen freier Lizenzen einzufügen. Außerdem bleibt abzuwarten, ob das Einbeziehen der Fans über FriendFeed wirklich angenommen wird und in welcher Qualität/Auflösung die Daten am Ende verfügbar gemacht werden.
(Hinweis: Der Screenshot oben ist nicht freigegeben unter einer CC-Lizenz)
Das Projekt ist inzwischen beendet worden. Wie auf der Purefold-Website von AG8 auch zu lesen ist, kamen die anvisierten Werbeverträge nicht zustande und die Finanzierung des Projekts war damit nicht mehr gegeben.
I give a shit about CC.